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Bach-Kantaten zum Sonntag im Kirchenjahr mit Hörbeispielen und Kantaten-Beschreibung für den Sonntag “Jubilate”


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800 Jahre Thomana

Bild-Link: Buchveröffentlichung "800 Jahre Thomana"

Liebe Bach-Freunde/innen !

Nach den Veröffentlichungen einer Übersicht der BWV für Bach-Kantaten:

 Link: BWV als PDF-Download im Blog 

stelle ich für jeden Sonntag im Kirchenjahr den Besuchern von

„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“

eine Hör- oder Sehprobe und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.

Am  29.04.2012 

begehen wir den Sonntag   ”Jubilate

Der Name des Sonntags Jubilate leitet sich vom Beginn der lateinischen Antiphon ab: Jubilate Deo, omnis terra!. (Ps 66, 1;).
Am Sonntag Jubilate wird das Evangelium von Jesus als dem Weinstock gelesen. Das Thema „Die neue Schöpfung“ wird jedoch nicht ohne weiteres in diesem Evangelium deutlich, sondern in den anderen Lesungen, worin auf die Veränderungen hingewiesen wird, die durch Jesu Auferstehung bewirkt wurden und werden. Interessant ist die Wahl der priesterlichen Schöpfungsgeschichte als alttestamentlicher Lesung: hier wird das, was das Volk Israel schon lange erkannt hat, aufgegriffen: Gott hat die Schöpfung gut geschaffen, ohne Fehl und Tadel.

Das zahreiche Elend ist auf das Versagen des Menschen zurückzuführen, den Willen Gottes auszuführen. Durch Christus sind wir nun dazu befähigt. Am Sonntag Jubilate werden wir ermahnt, am rechten Weinstock zu bleiben, der Christus ist. Nur dann werden wir auch den Tod überwinden, weil Christus ihn überwunden hat. Dankbar hören wir die Verheißung von Jesu Wiederkunft. Durch seine Auferstehung haben auch wir teil an der neuen Schöpfung, die schon jetzt anbricht und bei seinem Kommen vollends heraufgeführt wird.

Wochenspruch: 

Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. (2. Kor 5, 17)

(Textauszüge: ©  Martin Senftleben)

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Bach-Kantaten für den Sonntag  Jubilate

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 BWV    12 –  Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen

BWV  103 – Ihr werdet weinen und heulen

BWV  146 – Wir müssen durch viel Trübsal

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Bach-Kantate 

WDR3 – Geistliche Musik

Sendung: 09:05 Uhr bis 10:00 Uhr.

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WDR3 – Livestream-Link: 

http://www.wdr.de/wdrlive/wdrplayer/wdr3player.html

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Allgemein Link: 

http://www.wdr.de/radio/wdr3/

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Programm: Link: 

http://www.wdr.de/programmvorschau/programDateDateSender.jsp?programmeId=3;dayOffset=0.

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WDR3 – Auszüge aus dem Programm:.

Geistliche Musik – Sonntag: 09:05 bis 10:00 Uhr

Johann Sebastian Bach

Ihr werdet weinen und heulen, BWV 103
Kantate am Sonntag Jubilate
für Soli, Chor, Bläser, Streicher und Basso continuo

Brigitte Geller, Sopran
William Towers, Altus
Mark Padmore, Tenor
Julian Clarkson, Bass

Monteverdi Choir
English Baroque Soloists
Leitung: John Eliot Gardiner

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NDRkultur – (Kantate)

Sendung: 08:03 Uhr bis 08:40 Uhr

Livestream – Link:  

http://www.ndr.de/ndrkultur/programm/livestream243.html

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Programm – Link:

http://www.ndr.de/ndrkultur/programm/programmuebersichten/index.html

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Archiv zum Nachhören:

http://www.ndr.de/ndrkultur/programm/zum_nachhoeren/ndr2234.html

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.NDRKultur – Auszüge aus dem Programm:

.Geistliche Musik am Sonntag um 08:03 bis 08:40 Uhr

Johann Sebastian Bach:

Ihr werdet weinen und heulen, Kantate BWV 103
Bogna Bartosz, Alt / Jörg Dürmüller, Tenor
Klaus Mertens, Bariton

Amsterdamer Barockorchester und Chor
Ltg.: Ton Koopman


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SWR2

Sendung: 08:03 Uhr bis 08:30 Uhr

Programm: 

http://www.swr.de/swr2/programm/-/id=661104/1rcmvqp/index.html

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Webradio:  

http://www.swr.de/swr2/-/id=7576/nid=7576/did=1586900/pv=mplayer/10idhq8/index.html

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SWR2 – Auszüge aus dem Programm:

Geistliche Musik am Sonntag um 08:03 bis 08:30 Uhr

Johann Sebastian Bach:

„Ihr werdet weinen und heulen“ BWV 103 
Bogna Bartosz (Alt)
Jörg Dürmüller (Tenor)

Amsterdamer Barockchor und Orchester
Leitung: Ton Koopman

Johann Sebastian Bach:

„Wie will ich mich freuen“, Duett aus der Kantate
„Wir müssen durch viel Trübsal in das Reich Gottes eingehen“ BWV 146
Ensemble Akzente

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rbb kulturradio

Sendung: 09:30 Uhr bis 10:00 Uhr

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Programm:  http://www.kulturradio.de/programm/index.html

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Livestream http://www.kulturradio.de/livestream/index.html

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rbb-kulturradio – Auszüge aus dem Programm:

Sonntag von 09:30 Uhr bis 10:00 Uhr

Johann Sebastian Bach

Kantate BWV 12 am Sonntag Jubilate

Angelika Kirchschlager, Alt
Andreas Weller, Tenor
Alfred Reiter, Bass

Rundfunkchor Berlin
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Ingo Metzmacher

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mdr-figaro

Sendung: 06:30 Uhr bis 07:00 Uhr

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Kantate

Programm:  http://www.mdr.de/mdr-figaro/programm/.

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mdr-figaro Live: http://www.mdr.de/mdr-figaro/index.html .

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mdr-figaro – Auszüge aus dem Programm:

Sendung: Sonntag: um 06:30 Uhr bis 07:00 Uhr

Kantate

Johann Sebastian Bach:

800 Jahre Thomana

Wo gehest du hin“, BWV 166

Susanne Krumbiegel, Alt; Peter Diebschlag, Tenor; Gotthold Schwarz, Bass

Thomanerchor Leipzig,

Gewandhausorchester Leipzig,

Leitung: Georg Christoph Biller 

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Bayern-Klassik
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Sendung: 08:05 Uhr bis 08:30 Uhr
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Live-Stream:  (Hier ist ein wenig Geduld gefordert bis der Player erscheint..!!)
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oder
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Bayern-Klassik – Auszüge aus dem Programm:
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Sendung: Sonntag um 08:05 Uhr bis 08:30 Uhr
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Die Bach-Kantate:
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Johann Sebastian Bach:
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Kantate zum Sonntag Jubilate, BWV 146

„Wir müssen durch viel Trübsal in das Reich Gottes eingehen“

Brigitte Geller, Sopran; William Towers, Countertenor; Mark Padmore, Tenor;

Julian Clarkson, Bass;

Montverdi Choir; English Baroque Soloists:

John Eliot Gardiner

 
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Videos mit Bach-Kantaten zum Sonntag – Jubilate
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/ YouTube: BWV 12 –  Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen”   –  (Interpret: Leonhardt)

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/ YouTube: BWV 103 –  Ihr werdet weinen und heulen ”   –  (Interpret: Leonhardt )
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/ YouTube: BWV 146 –  Wir müssen durch viel Trübsal”   –  (Interpret: SDG)
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Bach-Kantaten: für den Sonntag  Jubilate und  Kantate

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.Cover:  SDG 107 Vol. 24

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CD-Bestellung  zum  Link:   CD  Bach-Kantaten – SDG 107, Vol. 24

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CD-Inhalte:

BWV 12 – Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen /

Gardiner Pilgrimage CD 107 Vol.  24 – CD 1

BWV 103 – Ihr werdet weinen und heulen /

Gardiner Pilgrimage CD 107 Vol. 24 – CD 1 

BWV 146 – Wir müssen durch viel Trübsal /

Gardiner Pilgrimage CD 107 Vol.  24 – CD  1

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BWV  108- Es ist euch gut, dass ich hingehe /

Gardiner Pilgrimage CD 107 Vol. 24 – CD  2

BWV 117 – Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut /

Gardiner Pilgrimage CD 107 Vol.  24 – CD  2

BWV 166 – Wo gehest du hin? /

Gardiner Pilgrimage CD 107 Vol.  24 – CD  2

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Kantaten für den Sonntag: Jubilate und Kantate

Schlosskirche, Altenburg  am 14. Mai 2000

St. Mary’s, EWarwick am 21.05.2000

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Kantaten-Beschreibung: BWV 12 Weinen, Klagen, Sorgen, Zagent“ 

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BWV 12 „Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen“

entstand in Weimar, kurz nachdem Bach 1714 zum Konzertmeister ernannt worden war, und er nahm die Kantate zehn Jahre später in seinem ersten Amtsjahr in Leipzig wieder auf. Diese zweite Version vom 30. April 1724 war es, die wir in Altenburg aufführten. Sie beginnt mit einer hinreißenden Sinfonia, in der, wie wir uns vorstellen können, die tränenreiche Aussaat des Wintergetreides geschildert wird. Die klagende cantilena der Oboe, die an Marcello oder Albinoni denken lässt, bestimmt die Atmosphäre des einleitenden tombeau, eines der eindrucksvollsten und eindringlichsten Kantatensätze, die Bach bis zu diesem Zeitpunkt komponiert haben mag. Wenn man sich diesem Stück von rückwärts nähert, aus der langen Vertrautheit mit dem Crucifixus der Messe in h-moll (zu dem dieser Satz später geworden ist), überrascht der gröbere Zuschnitt und das brennende Pathos. Statt der vier Silben Cru-ci-fi-xus – vier Hammerschläge, die Christi Fleisch auf das Holz des Kreuzes nageln – widmet Bach dem Titel seiner Kantate vier verschiedene Gesangslinien (‚Weinen… Klagen… Sorgen… Zagen’). Jedes Wort, ein herzzerreißender Schluchzer, dehnt sich über den Taktstrich und den viertaktigen passacaglia-Bass hinaus. Diese Worte, so erfahren wir in der motettenartigen Folge, ‚sind der Christen Tränenbrot, die das Zeichen Jesu tragen’. Auch wenn ich die Crucifixus-Fassung dirigiere, geht mir das dreimal nachdrücklich artikulierte ‚Angst… und… Not’ (das später zu ‚passus est’ geworden ist) nicht aus dem Sinn.

Wenn das der Nadir, der tiefste Punkt ist, wie der Gelehrte Eric Chafe sagt, ‚wohin der Mensch zu äußerster Qual gebracht wurde, weil ihm die Sünde bewusst ist’, dann sind diese Empfindungen selten, wenn überhaupt jemals, auf so erschütternde Weise in der Musik ausgedrückt worden. Unsere Zeit in Weimar zu Beginn unserer Pilgerreise machte mir auch deutlich, dass diese Musik weniger als drei Kilometer von den Buchenwäldern entfernt, wo Goethe und Liszt umherzustreifen pflegten, komponiert – und uraufgeführt – worden war, jenem Ort, der später eine der düstersten Stätten der Erde werden sollte: Buchenwald.

In diesen unendlich tiefen Abgrund lässt Bach eine Rettungsleiter hinab. Ihre einzelnen Sprossen werden, Satz für Satz, in die Musik gebrannt, die in Terzintervallen aufsteigt, wobei die Molltonart mit ihrer verwandten Durtonart wechselt: f, As, C, Es, g, H. Die ‚Leiter’ ist als Mikrokosmos auch im accompagnato (Nr. 3) vorhanden, das die Worte des heiligen Paulus vertont: ‚Wir müssen durch viel Trübsal in das Reich Gottes eingehen’. Während sich der Continuobass umherschweifend die Oktave hinab bewegt (von c nach C), steigt die erste Violine eine diatonische C-Dur-Skala hinauf – eine Gegenbewegung, welche die (irdische) Welt der Drangsal mit dem (himmlischen) Reich Gottes verknüpft. Der theologische Dualismus, der hier der Komposition zugrunde liegt, kann auf die Formel gebracht werden: Wir müssen uns in dieser Welt mit einem gehörigen Maß an Trübsal abfinden, während wir an der Hoffnung festhalten, in der nächsten Welt glücklich zu sein.

Dieser Dualismus wird in der Alt-Arie (Nr. 4) weiter vertieft. So wie offenbar die unergründliche Natur Gottes in der jüdisch-christlichen Tradition ausgedrückt wurde, indem man ihm kontrastierende Attribute zuschrieb, zum Beispiel Hirte und Lamm, Eckstein und Stolperstein, postuliert Bach hier eine Verschmelzung alliterierender Gegensätze – ‚Kreuz und Krone’, ‚Kampf und Kleinod’ – als Symbol für die Art und Weise, in der das gegenwärtige und zukünftige Leben miteinander verknüpft sind. Linderung verschafft die aufmunternde Bass-Arie ‚Ich folge Christo nach’, ein Triosonatensatz nach italienischer Art, der wie ein englisches Osterlied beginnt: ‚This joyful Eastertide’. Weitere Pein wird jedoch mit der Tenor-Arie folgen: ‚Sei getreu’. Selbst in diesem frühen Stadium der Entwicklung seiner Form der Kantate geht Bach auf der Suche nach hermeneutischer Wahrheit keine Kompromisse ein; er ist gewillt, eine reizvolle Oberfläche der sich windenden Melodielinie zu opfern, um die unendliche Schwierigkeit auszudrücken, die es bedeutet, unter Anfechtung ‚getreu’ zu bleiben. Ein mühseliger Weg ist nur zu ertragen durch die Gegenwart der Choralmelodie Jesu, meine Freude, die von einer Trompete angestimmt wird – gleich einer Hand, die auf der letzten Sprosse der Leiter dem Gläubigen in seinem Kampf, zum Glauben zu finden, gereicht wird. Ein abschließender Choral, ‚Was Gott tut das ist wohlgetan’, mit Trompete im Diskant bestätigt Luthers Ziel für den Christenmenschen: ‚Nur im Glauben an den gekreuzigten Christus findet ein Mensch Gnade’.

Am Sonntag Jubilate begann in Leipzig nach alter Tradition die Ostermesse, zu der drei Wochen lang so viele Besucher – Handwerker, Kaufleute aus dem In- und Ausland, Buchhändler, Höker, Straßenkünstler – herbeiströmten, dass sich während dieser Zeit rund 30.000 Menschen in der Stadt aufhielten. Bach, der die Veröffentlichung der drei Teile seiner Clavier-Übung zeitlich so terminierte, dass sie zu den Messen erschienen, wird sich der Notwendigkeit bewusst gewesen sein, dass bei dieser Gelegenheit eine besondere Musik dargeboten werden musste, da sonntags keine Geschäfte abgewickelt werden durften und Besucher und adlige Herrschaften, wie sein Vorgänger Kuhnau dargelegt hatte, in den Hauptkirchen gewiss ‚etwas Schönes’ hören wollten. 

© John Eliot Gardiner 2005

Aus einem während der Bach Cantata Pilgrimage geschriebenen Tagebuch

Übersetzung: Gudrun Meier

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Kantaten-Beschreibungen zu den BWV  von „Sir John Eliot Gardiner“ 

ist als PDF-Download nachstehend hinterlegt !

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  Sir Gardiners Kantaten-Beschreibungen zu den Sonntagen:

                   Jubilate und Kantate 

                   h i e r  zum Download als PDF 

  Künstler-Beitrag:  Silas John Standage, Orgel  /

                 Künstler-Beitrag: Silas John Standage  – Orgel  als PDF  

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Ich wünsche allen einen schönen Sonntag  !

800 Jahre Thomaner, der Film ist köstlich..!!

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Herzliche Grüße
Volker
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